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Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion Drucken E-Mail

Johannespassion mit dem Motettenchor im Haus der Musik:

Bach ist doch der Größte!

"Johannes Puchleitner hatte eine Herkulesaufgabe zu bewältigen: Er sang die Evangelistenpartie und die Tenorarien: Dass er im zweiten Konzert nur marginale Ermüdungserscheinungen zeigte und mit Agilität und Textdeutlichkeit interpretierte, das verdient Anerkennung."

Von Franz Gratl (Tiroler Kronenzeitung, 16. April 2019)

Unter neuer Leitung wagte sich einer der traditionsreichsten Tiroler Chöre an Bachs Johannespassion: Seit 2018 ist Jan Golubkow Chef des Motettenchors. Bei der Aufführung im Innsbrucker Haus der Musik wirkten neben diesem Chor ausschließlich Tiroler Solistinnen und Solisten mit, zudem mit dem Orchester Innsbruck::Barock eine Formation, die ebenfalls primär aus heimischen Musikerinnen und Musikern besteht.

Die kürzere, aber dramatischere von Bachs großen Passionsvertonungen ist immer eine Herausforderung für alle Beteiligten. Wirkte der Motettenchor anfangs noch etwas angestrengt und wenig kompakt, steigerte er sich im Verlauf des Stückes enorm. Die Turba-Chöre gelangen schwungvoll und angemessen zupackend, die Choröle differenziert.

Johannes Puchleitner hatte eine Herkulesaufgabe zu bewältigen: Er sang die Evangelistenpartie und die Tenorarien: Dass er im zweiten Konzert nur marginale Ermüdungserscheinungen zeigte und mit Agilität und Textdeutlichkeit interpretierte, das verdient Anerkennung. Dem Jesus verlieh der junge Bass Florian Köfler Würde und Noblesse; dass er auch das zentrale Arioso "Betrachte, meine Seel" und die Arie "Eilt, ihr angefocht´nen Seelen" sang, überraschte dann doch, zumal mit Philippe Spiegel ein Bariton bereit stand, der mit seiner edel timbrierten, sicher geführten lyrischen Stimme beeindruckte. Schade, dass ihm nur eine Arie und die Rolle des Pilatus gegönnt waren. Nicht, dass Köfler im Arioso nicht gefallen hätte, im Gegenteil: Da entfaltete er all seinen Schmelz und wurde von den solistischen Streichern delikat begleitet. Auf den Einsatz von Viole d´amore und Laute wurde verzichtet, sie fehlten aber nicht, allerdings wirkte die "Erwäge"-Arie wegen des allzu zügigen Tempos kaum wie ein Ruhepunkt. Maria Ladurner glänzte mit ihrem jugendlich klaren Sopran, Anna-Katharina Tonauer mit einem blühenden, farbenreichen Alt. Ihr "Es ist vollbracht" war ein Höhepunkt der Aufführung, auch dank Bianca Riesners sensiblem Gambenspiel.

Jan Golubkow sorgte für eine dramatische, vorwärtsdrängende Deutung und wirkte souverän - dass es trotzdem manch kleine Panne gab, führte vor Augen, wie komplex dieses Werk doch ist. An den Pulten von Innsburck::Barock standen versierte, international erfahrene Musikerinnen und Musiker, die ihre Qualitäten ausspielten. Am Ende blieb der Eindruck: Bach ist der der Größte!

 

 

 
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