Advertisement
Menü
Home
Biografie
Aktuelles
Termine
Hörproben
Publikationen
Für die Presse
Kontakt
Aktuelle Termine
Home arrow Aktuelles arrow Antonin Dvorák: Messe in D-Dur

Kalenderübersicht - Aktueller Monat

MonTueWedThuFriSatSun
0102030405
06070809101112
13141516171819
20212223242526
2728293031
Antonin Dvorák: Messe in D-Dur Drucken E-Mail

Antonin Dvoráks 170. Geburtstagsjahr feiern unter der Leitung von Marius Popp in der St.-Moriz-Kirche vier Solisten, vier Chöre und die Vogtland Philharmonie

Prachtvolle Hommage an Dvorák

"Die vier Solisten bilden einen durch die Orgel begleiteten "Extrachor" im "Gratias agimus" und im "Benedictus", der vom großen Chor respondiert wird. Gerade diese Stellen erklangen in der Coburger Aufführung eindrucksvoll und überzeugend. Die Stimmen der Solisten Andrea Wurzer (Sopran), Anna Lapkovskaja (Alt), Johannes Puchleitner (Tenor) und Eric Fergusson (Bariton) ergänzten sich gekonnt zum Ensemble, verzierten die Kantilenen geschmeidig und schmiegten sich transparent in die Kontrapunktik."

Von Bernd Schellhorn (Neue Presse Coburg, 11. Oktober 2011)

Coburg - Es ist kein Wunder, dass Johannes Brahms höchsten Respekt vor den unerschöpflichen Ideen des Antonin Dvorák hatte, und diesen ob seiner wunderbaren melodischen Einfälle beneidete. Denn Dvoráks Gespür für die (einfach anmutende, aber grandios akkordisch-umgarnte) Melodik ist genial. In den von Kantor Marius Popp ausgewählten Werken, die am Sonntag mit großer Besetzung in der St.-Moriz-Kirche erklangen, war dies zu hören.

Dvoráks "Messe D-Dur op.86" wurde (durch ihre Orchestrierung) ein Standard-Werk der Sakralmusik. Die Messe greift auf barocke Kompositionsformen zurück, bindet diese aber auf sehr romantische Weise und mit großer orchestraler Klangpracht in das ungemein eingängige, aber prachtvolle Gotteslob ein. Die vier Solisten bilden einen durch die Orgel begleiteten "Extrachor" im "Gratias agimus" und im "Benedictus", der vom großen Chor respondiert wird. Gerade diese Stellen erklangen in der Coburger Aufführung eindrucksvoll und überzeugend. Die Stimmen der Solisten Andrea Wurzer (Sopran), Anna Lapkovskaja (Alt), Johannes Puchleitner (Tenor) und Eric Fergusson (Bariton) ergänzten sich gekonnt zum Ensemble, verzierten die Kantilenen geschmeidig und schmiegten sich transparent in die Kontrapunktik.

Demutsvoll bittend, weich und zurückgenommen im "Agnus Dei" und prachtvoll-jubelnd im "Gloria" agierten die sicher einstudierten Sänger des Konzertchores Coburg, des Medizinerchores Erlangen (Einstudierung Johannes Havla) und der Cantori del mattino aus Parma (Einstudierung Roberto Marchesi). Durch weite Dynamik schufen sie fast tragisch anmutende Momente im "Credo". Marius Popp achtete auf ausgewogenen Klang, hätte aber manchmal die Blechbläser des hellwachen und spielfreudigen Orchesters etwas zähmen sollen, damit die Stimmen der Choristen noch besser zu hören gewesen wären. Es gelang eine sehr ergreifende und emotionale Interpretation dieser Messe, die gerade aus dem Verständnis der Mitwirkenden für den lateinischen Text und dessen klingender Umsetzung lebte.

Auch im "Te Deum op. 103" gefielen die Responsorien zwischen Sopran-Solo (leuchtend und mit großen Pathos gestaltet von Andrea Wurzer) oder Bariton-Solo (mit metallischer Schärfe unterlegt von Eric Fergusson) und dem empfindsamen, im nächsten Moment jubelnd-jauchzendem Chor (verstärkt durch die Sänger des Dekanats-Chores Kronach), der die Akkordik der "Flächen" genoss und in den Fugati vehemente Präzision anstrebte.

Zwischen den Chorwerken erklang Antonin Dvoráks "9. Symphonie e-Moll op. 95", sein wohl bekanntestes Werk, das schon bei der Uraufführung in New York gefeiert wurde und sofort zur "Sinfonie aus der Neuen Welt" benánnt wurde. Hier steigerte sich die Vogtland-Philharmonie in den Spielrausch, man merkte den Musikern während der Interpretation die Freude an dieser kunstvoll-eingängigen Komposition an. Das Orchester spielte empfindungsvoll-geschlossen und mit großer Sympathie für den Komponisten. Marius Popp sorgte sich um authentische Tempi, suchte im ersten Satz das tänzerische Element und gab den Solisten an Oboe, Horn und Flöte Raum für ihre Kantilenen, verstand es im zweiten Satz (nach dem Choralsatz der Blechbläser und dem zauberhaften Gesang des Englischhorns) singend ausklingen zu lassen und ließ den Final-Satz majestätisch-straff unter dynamischer Weite (und mit gut intoniertem Blech, feinen Holzbläser-Registern und federnden Streichern) in großer Pracht enden. Am Ende des über zweistündigen Konzertes gab es Bravo-Rufe des Publikums für alle Mitwirkenden.

 
< zurück   weiter >
© 2025 Johannes Puchleitner, Tenor


Free counter and web stats