Dass das Jahr 2009 im klassischen Sektor ganz im Zeichen des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy steht, dürfte inzwischen jeder regelmäßige Konzertgänger bemerkt haben. Daher präsentierte der Konzertchor Coburg Sängerkranz am vergangenen Sonntag das erste Oratorium des Komponisten, "Paulus", in der Morizkirche. Die Klanggewalt der 150 Akteure "Solisten waren Ingrid Peppel, für klare Sopranarien und Rezitative zuständig, Elke Burkert, in Coburg schon lange bekannt, Johannes Puchleitner, der seine Stärken ganz deutlich im Rezitativgesang hat, und Ralph Heiligtag als Paulus." Von Robert Schad (Neue Presse Coburg vom 13. Oktober 2009)
Coburg - Dass das Jahr 2009 im klassischen Sektor ganz im Zeichen des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy steht, dürfte inzwischen jeder regelmäßige Konzertgänger bemerkt haben. Daher präsentierte der Konzertchor Coburg Sängerkranz am vergangenen Sonntag das erste Oratorium des Komponisten, "Paulus", in der Morizkirche. (...) Ein großes Ensemble hat der musikalische Leiter Marius Popp nun am vergangenen Sonntag zusammengetrommelt. In der Vogtlandphilharmonie scheint der Dirigent nach nun schon dreijähriger Zusammenarbeit sein Stammorchester gefunden zu haben. Neben dem Konzertchor musizierten auch der Kronacher Dekanatschor - bei so großen Werken ebenfalls eine Tradition seit Antritt Popps in Coburg - und Auswahlkinderchöre der Gymnasien Alexandrinum und Casimirianum. Solisten waren Ingrid Peppel, für klare Sopranarien und Rezitative zuständig, Elke Burkert, in Coburg schon lange bekannt, Johannes Puchleitner, der seine Stärken ganz deutlich im Rezitativgesang hat, und Ralph Heiligtag als Paulus. Ergänzt wurde das Quartett durch die beiden Bässe Rainer Grämer und Walter Klose, die beispielsweise im Duett der beiden falschen Zeugen bei der Anklage des Stephanus brillierten. Den Gesamtklang rundete Gabriele Hirsch an der großen Schuke-Orgel ab. Mit somit mehr als 150 Akteuren wurde also ein "Paulus" geboten, der vor allem auf eins setzte: Klanggewalt. Der transparente Klang eines zuverlässigen Orchesters, vor allem in der Ouvertüre, bildete ein breites, klangstarkes Fundament. Darüber stand ein Chor, der vor allem im Sopran Durchschlagskraft besaß. Da das Werk in der Geschichte des Chores schon dreimal, zuletzt 2001, aufgeführt wurde, hatte auch ein großer Teil des Gesangsensembles die zahlreichen Fugen, Choräle und Stimmungen der vielseitigen Chorsätze in Erinnerung und konnten davon profitieren. An 23 der 45 Nummern beteiligt, hatten die Sängerinnen und Sänger neben dem Orchester nämlich den größten Teil der Arbeit zu leisten. Mit elf Bässen und sieben Tenorstimmen unterbesetzt kämpften die Männerstimmen nicht nur gegen die klar überlegenen Frauenstimmen, sondern dazu auch gegen ungezügelt aufbrausende Blechbläser an. Ein Lob gilt den beiden Auswahlchören, die, von der Orgelempore aus, zum einen für den geisterhaften Chor bei der Bekehrung des Saulus, zum anderen im Chor "Aber unser Gott ist im Himmel" für die Choralmelodie zuständig waren und ihre Sache gut machten. Der engagierte Dirigent Marius Popp, vor allem auf den Zusammenhalt des großen Ensembles bedacht, hatte die Aufgabe, die Akteure mit klarer Linie zu führen und auf Höchstleistungen zu treiben, um beim Publikum einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nach Verklingen der letzten Takte des Schlusschores sprangen die zahlreichen Zuschauer von den Sitzen auf und würdigten die Mühen des Ensembles mit langem Beifall. |